Werkzeugmechaniker Abschlussprüfung: So meisterst du die Abschlussprüfung Teil 1 und Teil 2 (IHK)
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Rechtsgrundlagen
- Werkzeugmechaniker Abschlussprüfung Teil 1: Der erste große Schritt
- Werkzeugmechaniker Abschlussprüfung Teil 2: Die Königsdisziplin
- Übersicht über die Prüfungsinhalte der Werkzeugmechaniker Abschlussprüfung (IHK)
- Übersicht Prüfungsstruktur und Gewichtung der Werkzeugmechaniker Abschlussprüfung Teil 1 & Teil 2
- Bearbeitung der Prüfungsaufgaben
- Bestehen der Prüfung
- Wiederholung der Prüfung
- Zusatzqualifikationen
- Fazit: Eure Prüfungsvorbereitung Werkzeugmechaniker
Einleitung
Die Abschlussprüfung rückt immer näher, und die Nervosität steigt? Keine Panik! Wir haben den ultimativen Guide zur Prüfungsvorbereitung für Werkzeugmechaniker zusammengestellt. Egal, ob ihr euch auf die Werkzeugmechaniker Abschlussprüfung Teil 1 oder die Werkzeugmechaniker Abschlussprüfung Teil 2 vorbereitet, hier findet ihr wertvolle Tipps und Ressourcen, die euch zum Erfolg führen.
Rechtsgrundlagen
Die Ausbildung zum Werkzeugmechaniker basiert auf der Verordnung über die Berufsausbildung in den industriellen Metallberufen sowie deren Änderungen und Neufassungen. Zuständig für diese Verordnungen ist das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), unterstützt vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB). Die Industrie- und Handelskammern (IHK) organisieren und überwachen die Ausbildung in den Betrieben und nehmen die Prüfungen ab. Die Kultusministerkonferenz (KMK) erstellt den Rahmenlehrplan für die Berufsschulen. Diese Verordnungen legen die Spielregeln für deine Ausbildung fest und definieren die Struktur und den Inhalt der Abschlussprüfung für Werkzeugmechaniker.
Die Abschlussprüfung erfolgt in zwei Teilen als „gestreckte Abschlussprüfung” (GAP). Die klassische Zwischenprüfung entfällt. Die Prüfung wird in zwei Teilen durchgeführt und prüft die Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten, die du als Werkzeugmechaniker am Ende deiner Ausbildung haben musst.
Werkzeugmechaniker Abschlussprüfung Teil 1: Der erste große Schritt
Was erwartet euch bei der Werkzeugmechaniker Abschlussprüfung Teil 1?
Die Werkzeugmechaniker Abschlussprüfung Teil 1 ist der erste große Meilenstein auf eurem Weg zum qualifizierten Werkzeugmechaniker. Hier werden Grundlagenkenntnisse abgefragt, die ihr während eurer Ausbildung erworben habt.
- Zeitpunkt: Am Ende des zweiten Ausbildungshalbjahres (Frühjahr- oder Herbsttermin).
- Inhalt: Eine komplexe Arbeitsaufgabe mit einer situativen Gesprächsphase und schriftlichen Aufgabenstellungen.
- Dauer: Maximal 10 Stunden, davon höchstens 10 Minuten Gesprächsphase und 90 Minuten schriftliche Aufgaben.
- Ziel: Du sollst zeigen, dass du als Werkzeugmechaniker technische Unterlagen auswerten, technische Parameter bestimmen, Arbeitsabläufe planen und abstimmen sowie Material und Werkzeug disponieren kannst. Außerdem musst du Fertigungsverfahren auswählen, Bauteile fertigen, Sicherheitsvorschriften einhalten und Ergebnisse dokumentieren.
- Lernfelder: Die schriftliche Aufgabe orientiert sich an den Lernfeldern 1 bis 6 des Rahmenlehrplans für Werkzeugmechaniker.
- Gewichtung: Teil 1 macht 40% der Gesamtnote aus. 20 Prozent davon macht die Arbeitsaufgabe einschließlich begleitender situativer Gesprächsphase aus und 20 % die schriftliche Aufgabenstellung (die Theorieprüfung).
Wie bereitet ihr euch ideal auf die Teil 2 Prüfung vor?
- Theorie auffrischen: Geht eure Unterlagen durch und wiederholt die Grundlagen.
- Praktische Übungen: Versucht, so viele praktische Übungen wie möglich zu machen.
- Zeitmanagement: Plant eure Lernzeit sorgfältig und lasst Zeit für Wiederholungen.
- Online-Kurse: Nutzt unseren Online-Prüfungsvorbereitungskurs für Teil 1, um euch optimal vorzubereiten.
Prüfungsbereiche in der Werkzeugmechaniker Abschlussprüfung Teil 1
Schriftliche Aufgabenstellung
In der schriftlichen Aufgabenstellung geht es darum, euer theoretisches Wissen auf die Probe zu stellen. Hier werden Fragen zu verschiedenen Themenbereichen gestellt, darunter Werkstoffkunde, technische Mathematik und Maschinenlehre. Diese Prüfungsphase ist entscheidend, um euer Verständnis für die Grundlagen des Berufsfeldes zu bewerten. Eine gründliche Prüfungsvorbereitung ist daher unerlässlich, um in diesem Bereich zu punkten.
Komplexe Arbeitsaufgabe
Der praktische Teil der Prüfung findet in der Werkstatt statt und ist als komplexe Arbeitsaufgabe konzipiert. Hier habt ihr die Gelegenheit, eure handwerklichen Fähigkeiten zu demonstrieren. Das kann das Anfertigen von Werkstücken ebenso umfassen wie die Bedienung von Maschinen. Die Qualität eurer Arbeit sowie die Einhaltung von Sicherheitsstandards werden hierbei genau unter die Lupe genommen.
Situative Gesprächsphasen
In den situativen Gesprächsphasen habt ihr die Chance, eure sozialen und kommunikativen und fachlichen Fähigkeiten zu zeigen. Hier wird oft ein realitätsnahes Szenario oder Problemstellung simuliert. Eure fachlichen Fähigkeiten, in verschiedenen Situationen angemessen und professionell zu kommunizieren, wird in diesem Teil der Prüfung bewertet.
Werkzeugmechaniker Abschlussprüfung Teil 2: Die Königsdisziplin
Was kommt auf euch zu?
Die Werkzeugmechaniker Abschlussprüfung Teil 2 ist die finale Hürde und umfasst sowohl theoretische als auch praktische Prüfungselemente. Hier müsst ihr zeigen, dass ihr das Handwerk wirklich beherrscht.
Zeitpunkt: Am Ende der Ausbildungszeit (Sommer- oder Wintertermin).
Prüfungsvorbereitung Werkzeugmechaniker: Unsere Tipps
- Vertiefung der Theorie: Jetzt ist die Zeit, sich intensiv mit den komplexeren Themen auseinanderzusetzen.
- Praxis, Praxis, Praxis: Übt so viel wie möglich, um eure Fertigkeiten zu perfektionieren.
- Mock-Tests: Nutzt Simulationsprüfungen, um euch mit dem Prüfungsformat vertraut zu machen.
- Online-Kurse: Unser Online-Prüfungsvorbereitungskurs für Teil 2 bietet euch eine umfassende Vorbereitung und Prüfungssimulationen.
Prüfungsbereiche in der Werkzeugmechaniker Abschlussprüfung Teil 2
Schriftliche Aufgaben
- Auftrags- und Funktionsanalyse: 105 Minuten
- Fertigungstechnik: 105 Minuten
- Wirtschafts- und Sozialkunde: 60 Minuten
Praktische Aufgaben
Der Ausbildungsbetrieb hat die Möglichkeit, vorab zwischen dem betrieblichen Auftrag (Variante 1) und der praktischen Aufgabe (Variante 2), die von der Prüfungsaufgaben- und Lehrmittelentwicklungsstelle (PAL) bereitgestellt werden, zu entscheiden.
Variante 1 – Betrieblicher Auftrag
Innerhalb von 18 Stunden muss ein betrieblicher Auftrag ausgeführt und mit relevanten Praxisunterlagen dokumentiert werden. Anschließend wird ein Fachgespräch von maximal 30 Minuten Dauer auf Basis dieser Praxisunterlagen geführt. Das Gespräch dient der Bewertung der für den Auftrag relevanten Qualifikationen. Bevor der betriebliche Auftrag durchgeführt wird, muss die Aufgabenstellung samt eines vorgesehenen Zeitrahmens für die Bearbeitung zur Genehmigung beim Prüfungsausschuss eingereicht werden.
Variante 2 – Praktische Arbeitsaufgabe (PAL)
Innerhalb von 14 Stunden ist eine praktische Tätigkeit zu planen, auszuführen, nachzubereiten und mit spezifischen Dokumenten zu erfassen. Ein begleitendes Fachgespräch, das maximal 20 Minuten dauert, ist ebenfalls Teil des Prozesses. Die eigentliche Ausführung der Arbeitsaufgabe nimmt sechs Stunden in Anspruch. Die Bewertung der für den Prozess relevanten Qualifikationen erfolgt durch die Beobachtung der Ausführung, die spezifischen Dokumente und das Fachgespräch.
Jeder dieser Bereiche hat seine eigenen Anforderungen und Herausforderungen, daher ist eine umfassende Prüfungsvorbereitung entscheidend für den Erfolg. Neben unseren Online-Prüfungsvorbereitungskursen kann unser spezielles Coaching euch dabei unterstützen, euch optimal auf alle Aspekte der Prüfung vorzubereiten.
Übersicht über die Prüfungsinhalte der Werkzeugmechaniker Abschlussprüfung (IHK)
Hier findest du eine strukturierte Übersicht über die Lernfelder, die in den verschiedenen Ausbildungsjahren für Werkzeugmechaniker relevant sind:
Nr. | Lernfeld | 1. Jahr | 2. Jahr | 3. Jahr | 4. Jahr |
---|---|---|---|---|---|
1 | Fertigen von Bauelementen mit handgeführten Werkzeugen | 80 | |||
2 | Fertigen von Bauelementen mit Maschinen | 80 | |||
3 | Herstellen von einfachen Baugruppen | 80 | |||
4 | Warten technischer Systeme | 80 | |||
5 | Formgeben von Bauelementen durch spanende Fertigung | 60 | |||
6 | Herstellen technischer Teilsysteme des Werkzeugbaus | 80 | |||
7 | Fertigen mit numerisch gesteuerten Werkzeugmaschinen | 80 | |||
8 | Planen und Inbetriebnehmen steuerungstechnischer Systeme | 60 | |||
9 | Herstellen von formgebenden Werkzeugoberflächen | 60 | |||
10 | Fertigen von Bauelementen in der rechnergestützten Fertigung | 60 | |||
11 | Herstellen der technischen Systeme des Werkzeugbaus | 100 | |||
12 | Inbetriebnehmen und Instandhalten von technischen Systemen des Werkzeugbaus | 60 | |||
13 | Planen und Fertigen technischer Systeme des Werkzeugbaus | 80 | |||
14 | Ändern und Anpassen technischer Systeme des Werkzeugbaus | 60 | |||
Summe (insgesamt 1020 Std.) | 320 | 280 | 280 | 140 |
Übersicht Prüfungsstruktur und Gewichtung der Werkzeugmechaniker Abschlussprüfung Teil 1 & Teil 2
%* = Anteil am Gesamtergebnis der Prüfung
Abschlussprüfung Teil 1 (40%) | Komplexe Arbeitsaufgabe insgesamt höchstens 8 Stunden | |||
Arbeitsaufgabe einschließlich begleitender situativer Gesprächsphasen Gesprächsphasen insgesamt höchstens 10 Minuten 20%* | Schriftliche Aufgabenstellung höchstens 90 Minuten 20%* | |||
Abschlussprüfung Teil 2 (60%) | Vier Prüfungsbereiche | |||
Arbeitsauftrag | Auftrags- und Funktionsanalyse 120 Minuten | Fertigungstechnik 120 Minuten | Wirtschaft- und Sozialkunde 60 Minuten | |
Variante 1: Durchführung und Dokumentation eines betrieblichen Auftrags in höchstens 18 Stunden. Fachgespräch von höchstens 30 Minuten auf Grundlage der erstellten Dokumentation. 30%* | 12%* | 12%* | 6%* | |
Variante 2: Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung einer zentral vorgegebenen Aufgabenstellung in höchstens 14 Stunden Die Vorbereitung soll dabei 8 Stunden, die Durchführung und Nachbereitung 6 Stunden betragen Begleitendes Fachgespräch von höchstens 20 Minuten 30%* |
Bearbeitung der Prüfungsaufgaben
Während der Prüfung erhältst du als Werkzeugmechaniker verschiedene Aufgaben mit zugehörigen Bewertungsformularen. Bevor du beginnst, lies die Anweisungen auf der zweiten Seite des Aufgabensatzes. Stelle sicher, dass der Aufgabensatz vollständig ist. Falls etwas fehlt, informiere sofort die Aufsichtsperson.
Fülle die Kopfzeile des Antwortbogens und die Titelblätter der Aufgabenhefte aus:
- Prüfungsart und -termin
- Nummer der Industrie- und Handelskammer (falls bekannt)
- Prüflingsnummer (von der Einladung zur Prüfung)
- Berufsnummer (von der Titelseite des Aufgabenhefts)
- Vor- und Nachname, Ausbildungsbetrieb, Ausbildungsberuf
- Prüfungsfach/-bereich „Schriftliche Aufgabenstellung“
- Projekt-Nr. „01“
- Trage das verwendete Tabellenbuch mit Auflagenummer/-datum in das dafür vorgesehene Feld ein.
Aufgabentypen
Es gibt zwei Kategorien von Aufgaben:
- Gebundene Aufgaben: Hier wählst du die richtige Antwort aus fünf vorgegebenen Optionen. Markiere die Antwort auf dem Antwortbogen mit einem Kugelschreiber. Wenn mehrere Antworten oder keine angekreuzt sind, wird die Frage als nicht beantwortet gewertet. Korrigiere Fehler deutlich.
- Ungebundene Aufgaben: Diese Aufgaben beantwortest du in eigenen Worten. Bei komplexeren Aufgaben gibt es oft einen ausführlicheren Informationsteil, gefolgt von verschiedenen Fragen. Deine Antworten sollten präzise und vollständig sein. Bei mathematischen Fragen ist der gesamte Lösungsweg erforderlich.
Bewertung der Prüfungsaufgaben
Gebundene Aufgaben werden mit einem Markierungsbogen bewertet. Stelle sicher, dass deine persönlichen Daten korrekt auf dem Bogen stehen. Ungebundene Aufgaben werden individuell durch den Prüfungsausschuss bewertet.
Bestehen der Prüfung
Um zu bestehen, musst du im Gesamtergebnis aus Teil 1 und Teil 2 sowie in den Prüfungsbereichen mindestens ausreichende Leistungen erbringen. In zwei der Prüfungsbereiche müssen mindestens ausreichende Leistungen erzielt werden, im dritten Prüfungsbereich dürfen keine ungenügenden Leistungen vorliegen. Falls du knapp am Bestehen scheiterst, gibt es die Möglichkeit einer mündlichen Ergänzungsprüfung von etwa 15 Minuten.
Wiederholung der Prüfung
Solltest du die Prüfung nicht bestehen, kannst du sie zweimal wiederholen. Teilprüfungen werden anerkannt, wenn in den einzelnen Teilen mindestens ausreichende Leistungen erbracht wurden. Du musst nur die Teile wiederholen, in denen du nicht bestanden hast.
Zusatzqualifikationen
Über das jeweilige Ausbildungsberufsbild hinaus kannst du als Werkzeugmechaniker freiwillig in einer oder mehreren der folgenden Zusatzqualifikationen geprüft werden:
- Systemintegration
- Prozessintegration
- Additive Fertigungsverfahren
- IT-gestützte Anlagenänderung
Die Prüfung der Zusatzqualifikation findet im Rahmen von Teil 2 der Abschlussprüfung als gesonderte Prüfung bei einem gesonderten Prüfungsausschuss statt. Zur Vorbereitung führst du eine praxisbezogene Aufgabe im Ausbildungsbetrieb durch und erstellst einen Report darüber. Anschließend wird ein fallbezogenes Fachgespräch geführt, in dem du die Anforderungen der Zusatzqualifikation nachweisen musst.h geführt, in dem ihr die Anforderungen der Zusatzqualifikation nachweisen müsst.
Fazit: Eure Prüfungsvorbereitung Werkzeugmechaniker
Eine gründliche Vorbereitung ist der Schlüssel zum Erfolg in der Werkzeugmechaniker Abschlussprüfung Teil 1 und Teil 2. Nutzt alle verfügbaren Ressourcen zur Prüfungsvorbereitung und plant eure Zeit sorgfältig. Und denkt daran: Übung macht den Meister!
Ich hoffe, dieser Blog-Beitrag hilft euch bei der Vorbereitung auf eure Abschlussprüfungen. Viel Erfolg!
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