Azubi-Recruiting Trends: Wie KMU mit modernem Ausbildungsmarketing heute noch passende Auszubildende finden

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Viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU) stehen im Jahr 2025 vor demselben Problem: Offene Ausbildungsplätze bleiben unbesetzt. Die Frustration wächst, wenn selbst nach zahlreichen Stellenanzeigen keine geeigneten Bewerbungen eingehen oder zugesagte Azubis plötzlich abspringen. Doch es gibt Hoffnung: Mit modernem Ausbildungsmarketing und einem systematischen Azubi-Recruiting lassen sich auch heute noch motivierte Auszubildende finden. Es erfordert Mut zu neuen Wegen, aber die Mühe zahlt sich aus. Im Folgenden betrachten wir die aktuellen Herausforderungen – von Azubi-Ghosting bis Bewerbermangel – und zeigen Strategien und Trends 2025 auf, mit denen KMU planbar und erfolgreich Nachwuchs finden können.

Azubi-Ghosting: Wenn Bewerber plötzlich verschwinden

Personalverantwortliche kennen das Phänomen inzwischen nur zu gut: Ein vielversprechender Kandidat sagt zu – und taucht dann nie zum ersten Arbeitstag auf. Dieses Azubi-Ghosting ist längst keine Ausnahme mehr. Laut einer aktuellen Studie brechen 15 % der Azubi-Bewerber nach einer Zusage den Kontakt zum Ausbildungsbetrieb komplett ab, noch bevor es zum Ausbildungsvertrag kommt​. Über 60 % der Ausbildungsbetriebe haben ein solches Ghosting schon erlebt​. Die Gründe dafür sind vielfältig. Oft haben die Jugendlichen mehrere Zusagen in der Tasche und entscheiden sich kurzfristig um. Tatsächlich können sich über die Hälfte der Azubi-Bewerbenden (51 %) ihren Ausbildungsplatz aus mehreren Angeboten aussuchen – der Arbeitsmarkt für Azubis ist kandidatenorientiert, die Fachkräfte von morgen haben die Wahl. Für Unternehmen bedeutet das: Sie kämpfen nicht nur mit weniger Bewerbern insgesamt, sondern auch damit, dass zugesagte Bewerber unvermittelt abspringen.

Die Auswirkungen von Azubi-Ghosting sind gravierend. Bereits investierte Zeit und Ressourcen im Bewerbungsprozess gehen verloren, und oft bleibt am Ende sogar der Ausbildungsplatz unbesetzt​. Für KMU ist das besonders schmerzhaft, da kurzfristig Ersatz zu finden nahezu unmöglich ist. Was tun gegen Ghosting? Zum einen hilft es, Bewerber nach einer Zusage eng einzubinden: schnelle Kontaktaufnahme, Einladungen zum Kennenlernen des Teams oder Info-Veranstaltungen vor Ausbildungsstart schaffen Bindung. Zum anderen sollten Betriebe zügig entscheiden – wer monatelang auf eine Rückmeldung wartet, hat sich längst „anders orientiert“. In einer Zeit, in der Azubis heiß umworben sind, zahlt sich Schnelligkeit und Wertschätzung aus, um ein plötzliches Abtauchen zu verhindern.

Bewerbermangel: Der Kampf um knappe Azubi-Talente

Neben dem Ghosting setzt vor allem der Mangel an Bewerbungen den Unternehmen zu. Immer weniger junge Leute bewerben sich auf klassische Ausbildungsstellen – ein Trend, der sich in den letzten Jahren dramatisch verschärft hat. Konnten 2013 noch 29 % der ausbildenden Betriebe nicht alle ihre freien Lehrstellen besetzen, waren es 2023 bereits 51 %​. Mit anderen Worten: Jedes zweite Unternehmen mit Ausbildungsangebot fand nicht genügend passende Azubis. Hauptgrund ist laut den Betrieben ein genereller Mangel an geeigneten Bewerbungen. Die demografische Entwicklung spielt hier eine große Rolle. Seit Jahren sinkt die Zahl der Schulabgänger, während gleichzeitig mehr junge Menschen ein Studium anstreben statt einer dualen Ausbildung. Die Folge: Auf dem Ausbildungsmarkt kommen deutlich weniger potenzielle Azubis an.

Für KMU spitzt sich die Lage besonders zu. Laut einer DIHK-Umfrage 2024 meldeten 49 % der IHK-Ausbildungsbetriebe, dass sie im Ausbildungsjahr 2023/24 nicht alle Stellen besetzen konnten – ein neuer Höchstwert​. Erschreckend: 35 % der Betriebe mit Besetzungsschwierigkeiten erhielten nicht eine einzige Bewerbung auf ihre Ausschreibung​. Hochgerechnet blieben knapp 30.000 Ausbildungsbetriebe komplett ohne Interessenten​. Diese Zahl macht deutlich, wie groß die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage inzwischen ist. Selbst große Unternehmen bleiben nicht verschont – der Azubi-Mangel betrifft branchenübergreifend vom Handwerksbetrieb bis zum Konzern alle​.

Für Personalverantwortliche bedeutet der Bewerbermangel einen Paradigmenwechsel. Wo früher eine Stelle ausgeschrieben wurde und dutzende Bewerbungen eingingen, heißt es heute: aktiv werden. Die jungen Talente von heute kommen nicht von allein – Unternehmen müssen sich bei den Jugendlichen bewerben, nicht umgekehrt. Das mag ungewohnt sein, bietet aber auch Chancen für kreative neue Wege im Recruiting.

Hohe Abbruchquoten: Wenn jede dritte Ausbildung scheitert

Ist endlich ein Azubi gefunden, heißt das leider noch nicht, dass er oder sie auch bis zum Abschluss bleibt. Die Abbruchquote bei Ausbildungen ist in den letzten Jahren auf ein Rekordhoch gestiegen. Im Jahr 2022 wurden in Deutschland 155.000 Ausbildungsverträge vorzeitig aufgelöst, die Lösungsquote erreichte damit 29,5 % – fast jede dritte Ausbildung endet also vorzeitig. Dieser Wert war noch nie so hoch wie heute​. Insbesondere während oder direkt nach der Probezeit kehren viele Auszubildende dem Betrieb den Rücken, häufig schon im ersten Ausbildungsjahr.

Für Unternehmen bedeuten Ausbildungsabbrüche enorme Kosten und Aufwand. Monate der Einarbeitung gehen verloren, im schlimmsten Fall bleibt eine Fachkraft weniger für die Zukunft. Zudem ist es kurzfristig kaum möglich, eine abgebrochene Stelle nachzubesetzen – der Ausbildungsjahrgang ist meist schon voll im Gange. Warum brechen so viele Azubis ab? Oft stellen die Jugendlichen erst im Arbeitsalltag fest, dass der gewählte Beruf doch nicht ihren Vorstellungen entspricht. Manchmal fehlen die nötigen schulischen Grundlagen oder die Azubis fühlen sich im Betrieb nicht gut betreut. Auch der attraktive Arbeitsmarkt spielt hinein: Gerade in wirtschaftlich guten Zeiten verlassen manche Azubis die Ausbildung, weil sie anderswo ein verlockendes Jobangebot erhalten (oder sich für einen Wechsel in eine andere Ausbildung bzw. ein Studium entscheiden).

Die hohe Abbruchquote ist alarmierend, doch sie liefert auch Learnings: Offenbar stimmt das Matching zwischen Azubi und Beruf oft nicht. Hier können Betriebe ansetzen, um Abhilfe zu schaffen – etwa durch bessere Berufsorientierung und eine sorgfältige Auswahl (dazu später mehr). Zudem sollte die Betreuung und Bindung der Auszubildenden im Unternehmen höchste Priorität haben, um Abbrüche aus Unzufriedenheit zu vermeiden. Wer von Anfang an in die Ausbildung investiert – mit Mentoring, Feedback und Entwicklungsperspektiven – erhöht die Chance, dass Azubis am Ball bleiben und nach der Lehre dem Betrieb erhalten bleiben.

Social Recruiting: Jugendliche dort erreichen, wo sie sind

Wie also können KMU heute an die raren Azubi-Talente herankommen? Eine zentrale Strategie lautet: Social Recruiting. Die Generation Z ist online zuhause – vor allem auf Social-Media-Plattformen. Instagram, YouTube, TikTok, Snapchat und Co. gehören zum Alltag der 16- bis 20-Jährigen. Wer als Arbeitgeber dort nicht stattfindet, bleibt für viele potenzielle Bewerber unsichtbar. Inzwischen sind zwar die meisten Unternehmen irgendwie in sozialen Netzwerken präsent, doch oft auf den falschen Kanälen: Einer Studie zufolge informieren 71 % der Unternehmen auf Facebook über Ausbildungsplätze, aber nur 25 % der Jugendlichen suchen dort danach. Umgekehrt nutzen junge Leute viel häufiger YouTube, WhatsApp und TikTok – Kanäle, die von Unternehmen bislang selten bespielt werden​. Die Folge: Unternehmen und Azubi-Zielgruppe laufen online aneinander vorbei​.

Für ein erfolgreiches Azubi-Recruiting 2025 sollten KMU ihre Social-Media-Strategie an das Nutzungsverhalten der Jugendlichen anpassen​. Das heißt konkret: Herausfinden, wo die gewünschte Zielgruppe unterwegs ist, und genau dort mit passenden Inhalten präsent sein. Authentizität ist dabei Trumpf. Die junge Generation erkennt Werbephrasen – echt und glaubwürdig wirkt es, wenn z.B. aktuelle Azubis Einblicke in ihren Arbeitsalltag geben. Ein kurzes TikTok-Video „Ein Tag als Azubi bei uns“ kann mehr bewirken als die formellste Stellenausschreibung. Ebenso wichtig: Interaktion. Fragen beantworten, Kommentare reagieren, vielleicht mal ein Instagram-Live Q&A mit Ausbildern und Azubis – all das zeigt Präsenz und Offenheit. Social Recruiting bedeutet auch, moderne Formate zu nutzen: etwa zielgruppengerechte Werbung auf Snapchat oder das Einbinden von Influencern aus der Region, um auf die Ausbildung aufmerksam zu machen. Je kreativer und persönlicher die Ansprache, desto höher die Chance, dass junge Leute sich angesprochen fühlen und den Weg zur Bewerbung finden.

Mobile First: Bewerbung per Smartphone ermöglichen

Handy statt Papierstapel – dieses Motto sollte 2025 für jedes Ausbildungsunternehmen gelten. Mobile First im Azubi-Recruiting bedeutet, dass alle Inhalte und Prozesse auf Smartphones optimiert sind. Der Grund ist simpel: Das Smartphone ist für Jugendliche das wichtigste Gerät, um sich zu informieren und zu kommunizieren. Über 75 % der Bewerber nutzen ihr Smartphone bei der Jobsuche​, oft sogar exklusiv. Wenn eine Karriereseite auf dem Handy unübersichtlich ist oder Online-Bewerbungsformulare mobil nicht funktionieren, springen junge Interessenten sofort ab – und zwar wortwörtlich mit einem Wisch. Einer Umfrage nach würden fast 8 % der Kandidaten eine Bewerbung abbrechen, wenn kein mobiles Bewerben möglich ist (Tendenz steigend). 85 % wünschen sich mobil-optimierte Informationen über Unternehmen, 79 % auch mobil-optimierte Stellenanzeigen. Die Erwartung ist klar: Alles muss bequem per Smartphone gehen.

Konkret sollten KMU darauf achten, dass Stellenanzeigen responsive gestaltet sind (also auf kleinen Screens gut lesbar und klickbar). Ein interessierter Schüler sollte mit ein paar Fingertipps alle wichtigen Infos zur Ausbildung finden – ohne erst PDFs herunterladen oder am PC recherchieren zu müssen. Noch wichtiger ist der Bewerbungsprozess selbst. Lange Online-Formulare mit Pflichtanschreiben schrecken ab. Besser sind kurze, einfache Bewerbungswege, z.B. ein Bewerberformular, das in 2–3 Minuten ausgefüllt ist, oder sogar eine Bewerbung per WhatsApp. Einige Ausbildungsportale ermöglichen bereits die One-Click-Bewerbung via Smartphone, bei der Daten aus dem angelegten Profil direkt übernommen werden. Jedes Unternehmen kann zumindest anbieten: „Schick uns einfach eine formlose Kurzbewerbung per Mail oder Handy – Lebenslauf reicht!“ Alles, was den Erstkontakt erleichtert, senkt die Hürde für Jugendliche, sich zu melden.

Nicht zuletzt zahlt ein mobiler Bewerbungsprozess auf das Image als moderner Arbeitgeber ein. Bewerber nehmen wahr, wenn ein Betrieb digitale Wege geht – das wirkt innovativ und zielgruppenorientiert. Umgekehrt vermittelt ein umständlicher Prozess das Gefühl, im letzten Jahrhundert stehengeblieben zu sein. Mobile First ist somit kein Luxus, sondern ein Muss, um die Generation Smartphone für sich zu gewinnen.

Employer Branding: Als Ausbildungsbetrieb attraktiv auftreten

Warum sollte ein Schulabgänger seine Karriere gerade in Ihrem Unternehmen starten? Diese Frage steht im Zentrum des Employer Brandings im Ausbildungsbereich. In Zeiten, in denen Azubis wählerisch sein können, müssen insbesondere KMU klar herausstellen, was sie als Arbeitgeber attraktiv macht. Ein starkes Ausbildungsmarketing vermittelt Emotionen und Werte: Was für ein Klima herrscht im Betrieb? Wie geht man mit den Azubis um? Welche Perspektiven gibt es nach der Ausbildung? Die Generation Z achtet sehr darauf, ob ein Unternehmen zu ihren Vorstellungen passt – sie sucht Sinn, Entwicklungsmöglichkeiten und ein gutes Arbeitsumfeld.

Ein erster Schritt ist, das Profil als Ausbildungsbetrieb zu schärfen. Was bieten wir jungen Leuten? Das können Zusatzleistungen sein wie z.B. Azubi-Projekte, Auslandsaufenthalte, Prämien für gute Leistungen oder flexible Arbeitszeiten für die Berufsschule. Wichtig ist auch die Übernahmeperspektive: In einer Umfrage gaben nur 45 % der Azubis an, „auf jeden Fall“ nach der Lehre im Betrieb bleiben zu wollen​. Viele sind unsicher, ob sie übernommen werden oder sehen keine langfristige Perspektive. Hier können Unternehmen punkten, indem sie klar kommunizieren: Wer bei uns seine Ausbildung macht, hat beste Chancen, danach übernommen zu werden und Karriere zu machen. Erfolgsgeschichten ehemaliger Auszubildender im Betrieb eignen sich hervorragend, um zu zeigen, welche Möglichkeiten offenstehen.

Authentizität spielt im Employer Branding eine große Rolle. Junge Menschen merken schnell, ob Versprechen gehalten werden. Daher sollte das Auftreten nach außen – auf der Karriereseite, in Social Media, auf Messen – ehrlich die Kultur widerspiegeln. Mitarbeiter-Testimonials, insbesondere von aktuellen Azubis oder jungen Fachkräften, schaffen Vertrauen. Ein kurzes Interview auf der Website: „Darum habe ich meine Ausbildung hier gemacht…“ kann unentschlossenen Bewerbern genau die Motivation geben, sich zu bewerben. Zudem lohnt es sich, auf Bewertungsplattformen (wie Kununu) ein Auge zu haben – zufriedene Azubis werden dort Positives hinterlassen, was wiederum neue Kandidaten überzeugt. Zusammengefasst: Ein positives, greifbares Arbeitgeberimage ist heute Gold wert, um bei knappen Bewerbern die Nase vorn zu haben.

Vorqualifizierung: Passgenaue Auswahl und weniger Abbrüche

Angesichts der hohen Abbruchquoten stellt sich die Frage: Wie findet man Azubis, die wirklich passen und auch dabeibleiben? Hier kommt das Konzept der Vorqualifizierung ins Spiel – also Maßnahmen, um Bewerber vor Vertragsunterschrift besser kennenzulernen und vorzubereiten. Ziel ist es, frühzeitig herauszufinden, ob Erwartungen und Fähigkeiten beiderseits übereinstimmen. So lassen sich Fehlentscheidungen vermeiden, die später zu Abbrüchen führen.

Eine bewährte Methode sind Praktika oder Schnuppertage für Bewerber. Indem man interessierten Jugendlichen anbietet, ein paar Tage oder Wochen im Betrieb mitzulaufen, bekommen beide Seiten einen realistischen Eindruck. Der Jugendliche erlebt den Arbeitsalltag und kann besser einschätzen, ob ihm der Beruf liegt. Gleichzeitig sieht der Ausbilder, wie der potenzielle Azubi ins Team passt, ob Motivation und Grundfähigkeiten stimmen. Viele Betriebe haben gute Erfahrungen damit gemacht, Bewerbern nach dem Vorstellungsgespräch erst ein kurzes Praktikum anzubieten, bevor die endgültige Zusage erfolgt. So steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Entscheidung am Ende für beide Seiten passt – und die Jugendlichen brechen seltener ab, weil sie schon wissen, was auf sie zukommt.

Auch Eignungstests oder Assessment-Center können Teil der Vorqualifizierung sein. Sie helfen dabei, die Stärken und Schwächen der Bewerber besser einzuschätzen – von Mathematik-Grundlagen über logisches Denken bis Teamfähigkeit. Insbesondere wenn schulische Noten nicht viel aussagen, können solche Tests ein zusätzliches Kriterium liefern. Wichtig ist, diese Verfahren fair und transparent zu gestalten, damit Bewerber sie nicht als Hürde, sondern als Chance sehen, sich zu beweisen.

Zudem sollten Unternehmen bedenken, dass viele Jugendliche noch unsicher in ihrer Berufswahl sind. Laut einer Studie wussten nur 32 % der befragten Auszubildenden nach dem Schulabschluss genau, welche Ausbildung sie machen wollten – die Mehrheit ist orientierungslos. Daher ist es umso wichtiger, ihnen bei der Berufsorientierung zu helfen. Eine Idee, die aus der Praxis kommt, ist z.B. ein mehrtägiger Workshop für Bewerber, in dem verschiedene Abteilungen vorgestellt werden oder kleine Projektaufgaben gelöst werden müssen. So etwas wie ein internes „Orientierungsprogramm“ vor Ausbildungsstart kann die Entscheidung festigen. Insgesamt gilt: Je gründlicher die Vorauswahl und gegenseitige Kennenlernphase, desto größer die Chance, passende Azubis einzustellen, die nicht nach kurzer Zeit das Handtuch werfen.

Systematisches Azubi-Recruiting: Planbar zum passenden Nachwuchs

All diese Ansätze – von Social Media über mobile Bewerbungen bis Vorqualifizierung – entfalten ihre volle Wirkung erst, wenn sie in einen systematischen Recruiting-Prozess eingebettet sind. Spontane Einzelaktionen reichen 2025 oder 2026 nicht mehr aus, um als KMU im Wettbewerb um Azubis zu bestehen. Stattdessen braucht es eine durchdachte Strategie, die das Azubi-Recruiting planbar und wiederholbar erfolgreich macht.

Was heißt das konkret? Zunächst sollten Unternehmen jährlich im Voraus planen, wie viele Azubis in welchen Bereichen gebraucht werden. Auf Basis dieser Bedarfsplanung wird dann eine Recruiting-Roadmap erstellt: Wann starten wir unsere Kampagnen? Welche Schulen oder Messen wollen wir besuchen? Zu welchen Terminen schalten wir welche Online-Anzeigen? Diese langfristige Sicht hilft, rechtzeitig Präsenz zu zeigen – etwa schon im Herbst, wenn viele Schulabgänger mit der Suche beginnen, anstatt erst kurz vor Ausbildungsstart im Sommer aktiv zu werden.

Ein systematischer Ansatz umfasst auch das Aufsetzen eines Recruiting-Funnels. Ähnlich wie im Marketing werden dabei alle Schritte vom Erstkontakt bis zur Vertragsunterschrift definiert: Aufmerksamkeit erzeugen (z.B. durch Social-Media-Posts oder Schulbesuche), Interesse wecken (etwa via Infoveranstaltungen, Azubi-Broschüren, Schnuppertage), Bewerbung erleichtern (mobile Prozesse, schnelle Reaktion) und Abschluss sichern (Vertragsangebot, Nachfassen bis zur Unterschrift). Für jeden dieser Schritte sollten Verantwortliche und Messgrößen festgelegt werden. So lässt sich kontinuierlich verfolgen, wo es hakt – z.B. viele Klicks auf die Anzeige, aber wenige Bewerbungen? Dann stimmt vielleicht das Angebot oder der Bewerbungsprozess nicht. Datengetriebenes Recruiting mag nach Großkonzern klingen, ist aber auch für KMU machbar: Schon eine einfache Excel-Liste oder ein kostengünstiges Bewerbermanagement-Tool kann helfen, den Überblick zu behalten, welcher Kanal wie viele Bewerber gebracht hat und wie der Status der Kandidaten ist.

Wichtig ist zudem die Kontinuität. Modernes Azubi-Recruiting läuft das ganze Jahr über, nicht nur auf Knopfdruck bei Bedarf. Eine Talent-Pipeline aufzubauen, kann für KMU Gold wert sein – z.B. indem man Interessenten, die dieses Jahr knapp nicht reingekommen sind, weiter pflegt und nächstes Jahr erneut anspricht. Oder indem Praktikanten und Ferienjobber, die einen guten Eindruck gemacht haben, gezielt für künftige Ausbildungsstellen vorgemerkt werden. All das gehört zu einem systematischen Vorgehen: Jeder Kontakt mit einem potenziellen Azubi wird genutzt und dokumentiert.

Last but not least sollte man sich Hilfe und Inspiration holen, wo immer es geht. Es gibt inzwischen viele Netzwerke, Webinare und Ratgeber rund um das Thema Azubi-Marketing. Auf Plattformen wie Azubi-Recruiting.de finden sich beispielsweise Tipps und neueste Trends, wie Ausbildungsbetriebe die Generation Z erreichen können – von praxisnahen Social-Media-Ideen bis zu erprobten Methoden, um den Recruiting-Prozess zu strukturieren. Auch der Austausch mit anderen Ausbildungsverantwortlichen, etwa in IHK-Veranstaltungen oder Online-Communities, bringt oft wertvolle Impulse. Ein systematisches Azubi-Recruiting bedeutet nämlich nicht, stur einem Schema F zu folgen, sondern stetig zu lernen und den Ansatz anzupassen.

Fazit: Mit der richtigen Strategie Azubis gewinnen – auch 2025 und 2026

Die Herausforderung ist groß: Bewerbermangel, Azubi-Ghosting und Abbruchquoten machen das Azubi-Recruiting in 2025 so schwierig wie nie. Doch gerade jetzt gilt es, den Kopf nicht in den Sand zu stecken. KMU können mit modernem Ausbildungsmarketing durchaus erfolgreich sein, wenn sie bereit sind, neue Wege zu gehen und ihr Recruiting strategisch anzugehen. Ob durch kreative Social-Media-Kampagnen, mobile Bewerbungsprozesse oder ein starkes Employer Branding – die junge Generation lässt sich gewinnen, wenn man sie versteht und ernst nimmt.

Wichtig ist, das Thema Auszubildendengewinnung zur Chefsache zu machen und alle im Betrieb mitzunehmen. Jeder Ausbilder, jede Mitarbeiterin kann ein Botschafter sein, jede Idee kann der entscheidende Vorsprung im Wettbewerb um die besten Talente sein. Es mag planvoller Aufwand dahinterstecken, aber dieser zahlt sich aus: Wer heute systematisch und zielgerichtet Azubi-Recruiting betreibt, sichert die Fachkräfte von morgen für das eigene Unternehmen. So wird modernes Azubi-Recruiting tatsächlich planbar – und die scheinbar leeren Bewerbermärkte öffnen sich wieder ein Stück weit. Jetzt ist die Zeit, die Zukunft selbst in die Hand zu nehmen und mit frischen Ansätzen die passenden Auszubildenden zu finden. Die nächste Generation steht bereit – holen Sie sie mit der richtigen Strategie an Bord!

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Christoph Höller Gründer, Berufsschullehrer, Autor und IHK-Prüfungsausschuss-Mitglied
Christoph Höller ist Gründer der ErfolgsAzubi Academy, Berufsschullehrer, Autor und Mitglied im IHK-Prüfungsausschuss. Als ehemaliger technischer Auszubildender mit Bestnote und IHK-Ehrenurkunde, Wirtschaftsingenieur mit Ausbilderschein und langjähriger Dozent hat er in den letzten zehn Jahren umfassende Einblicke in die Ausbildungslandschaft gewonnen. Basierend auf seinen vielfältigen Erfahrungen in der beruflichen Bildung gründete er die ErfolgsAzubi Academy, eine innovative Online-Lernplattform, die maßgeschneiderte Prüfungsvorbereitungskurse und Coachings für Auszubildende anbietet. Unter seiner Führung erzielen Azubis Bestnoten in ihren IHK-Zwischen- und Abschlussprüfungen, während Ausbildungsbetriebe durch die Entlastung der Ausbilder profitieren und gleichzeitig die Attraktivität ihrer Ausbildungsprogramme steigern. Mit der ErfolgsAzubi Academy setzt Christoph Höller konsequent auf Qualität in der Ausbildung und verfolgt das Ziel, Auszubildende optimal auf ihre Prüfungen vorzubereiten und die Ausbildungsbetriebe dabei zu unterstützen, ihre Ausbildungsprozesse zu optimieren.

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